From eaf01e0706bbf4496af99218ed8b8e0f53f3b063 Mon Sep 17 00:00:00 2001 From: rism-af <147155635+rism-af@users.noreply.github.com> Date: Mon, 21 Oct 2024 09:17:24 +0200 Subject: [PATCH 1/6] Update niederalteich-benediktinerabtei-st-mauritius.de.md --- .../niederalteich-benediktinerabtei-st-mauritius.de.md | 6 +++--- 1 file changed, 3 insertions(+), 3 deletions(-) diff --git a/musicmanuscripts/liste-aller-fundorte/niederalteich-benediktinerabtei-st-mauritius.de.md b/musicmanuscripts/liste-aller-fundorte/niederalteich-benediktinerabtei-st-mauritius.de.md index 6b16897..cdb2cc0 100644 --- a/musicmanuscripts/liste-aller-fundorte/niederalteich-benediktinerabtei-st-mauritius.de.md +++ b/musicmanuscripts/liste-aller-fundorte/niederalteich-benediktinerabtei-st-mauritius.de.md @@ -13,13 +13,13 @@ permalink: '/musicmanuscripts/liste-aller-fundorte/niederalteich-benediktinerabt Der Notenbestand aus Spitz a. d. Donau liegt im Archiv des Benediktinerklosters Niederaltaich. Das im Jahre 741 gegründete Kloster Niederaltaich weitete im Zuge der Herrschaft der Karolinger seinen Einflussbereich entlang der Donau bis in die Wachau aus. In einem Schreiben vom 6. Oktober 830 Ludwigs des Deutschen wird die Schenkung des Gebiets um Spitz an das Kloster bestätigt. Die Propstei Spitz war bis zur Säkularisation im Jahr 1803 im Besitz des Klosters Niederaltaich. Das Kloster Niederaltaich wurde erst 1918 wiederbegründet. -Der Bestand besteht zum größeren Teil aus Handschriften, ein kleinerer Teil sind Drucke, die in der Mehrzahl später zu datieren sind. Zur vollständigen Darstellung des Bestands wurden sowohl die Handschriften als auch die Drucke in einem Katalog zusammengefasst. Von den 630 RISM-Titelaufnahmen sind 562 Handschriften und 68 Drucke. Die ältesten Handschriften entstanden stammen aus dem letzten Viertel des 18. Jahrhunderts. +Der Bestand besteht zum größeren Teil aus Handschriften, ein kleinerer Teil sind Drucke, die in der Mehrzahl später zu datieren sind. Zur vollständigen Darstellung des Bestands wurden sowohl die Handschriften als auch die Drucke in einem Katalog zusammengefasst. Von den 630 RISM-Titelaufnahmen sind 562 Handschriften und 68 Drucke. Die ältesten Handschriften stammen aus dem letzten Viertel des 18. Jahrhunderts. -Zu den besonderen Quellen zählen u.a. Handschriften von Michael Haydn (vorwiegend im Stift Göttweig überliefert), dessen „Cantate Domino“ (Signatur [NA/SP (H-32)](https://opac.rism.info/search?View=rism&id=455039951 "Opens external link in new window"){:blank} unikal ist. Auch von dem 2. Teil des „Civitatem. Festina lente“ MH 47 auf einen anderen Text „Ut tibi dulces fuerunt lapides“, [NA/SP (H-60)](https://opac.rism.info/search?View=rism&id=455039981 "Opens external link in new window"){:blank}, gibt es nur eine weitere Kopie in Ungarn. Einzelne Michael Haydn zugeschriebene Werke finden sich ebenfalls in der Sammlung, wie ein vermutlich von Joseph Krottendorfer komponiertes „Regina caeli“, [NA/SP (72)](https://opac.rism.info/search?View=rism&id=455039995 "Opens external link in new window"){:blank}, oder ein Graduale „Inveni David“ von Johann Georg Albrechtsberger [NA/SP (H-52)](https://opac.rism.info/search?View=rism&id=455039973 "Opens external link in new window"){:blank}. Von Interesse sind außerdem anonym überlieferte Werke, wie beispielsweise eine unter [NA/SP (A-44)](https://opac.rism.info/search?View=rism&id=455039755 "Opens external link in new window"){:blank} überlieferte Passionskantate, deren Texte teilweise von Barthold Heinrich Brockes entlehnt oder aus Bachs Johannes-Passion entnommen sind. +Zu den besonderen Quellen zählen u.a. Handschriften von Michael Haydn, dessen Werke sonst vorwiegend im Stift Göttweig überliefert sind; das in Niederaltaich vorliegende „Cantate Domino“ (Signatur [NA/SP (H-32)](https://opac.rism.info/search?View=rism&id=455039951 "Opens external link in new window"){:blank} ist unikal. Auch von dem 2. Teil des „Civitatem. Festina lente“ MH 47 auf einen anderen Text „Ut tibi dulces fuerunt lapides“, [NA/SP (H-60)](https://opac.rism.info/search?View=rism&id=455039981 "Opens external link in new window"){:blank}, gibt es nur eine weitere Kopie in Ungarn. Einzelne Michael Haydn zugeschriebene Werke finden sich ebenfalls in der Sammlung, wie ein vermutlich von Joseph Krottendorfer komponiertes „Regina caeli“, [NA/SP (72)](https://opac.rism.info/search?View=rism&id=455039995 "Opens external link in new window"){:blank}, oder ein Graduale „Inveni David“ von Johann Georg Albrechtsberger [NA/SP (H-52)](https://opac.rism.info/search?View=rism&id=455039973 "Opens external link in new window"){:blank}. Von Interesse sind außerdem anonym überlieferte Werke, wie beispielsweise eine unter [NA/SP (A-44)](https://opac.rism.info/search?View=rism&id=455039755 "Opens external link in new window"){:blank} überlieferte Passionskantate, deren Texte teilweise von Barthold Heinrich Brockes entlehnt oder aus Bachs Johannes-Passion entnommen sind. In zahlreichen älteren Mappen sind Aufführungsdaten eingetragen, und zwar von 1828 bis 1911. Sie dokumentieren eine intensive Nutzung des Notenmaterials. Der insgesamt sehr geschlossene Bestand dürfte etwa um ein Viertel größer gewesen sein als jetzt. Ausstehend sind Einzelforschungen zu Schreibern oder biographische Forschungen im Umkreis der Pfarre Spitz. Beziehungen zum kaum mehr als 20 km entfernten Stift Göttweig sind offensichtlich, bedürfen aber ebenfalls weiterer Erforschung. -Kurz nach Abschluß der Arbeiten am Niederalteicher Bestand wurde in Spitz a. d. D. ein weiterer unbekannter Teilbestand mit über 230 Musikalien wieder aufgefunden. Die Erschließung konnte in Zusammenarbeit mit der Österreichischen Akademie der Wissenschaften Ende 2016 durchgeführt werden. Die ÖAW führte die [Digitalisierung beider Bestände](https://www.oeaw.ac.at/acdh/research/musicology/research/project-archive/musikarchiv-spitz "Opens external link in new window"){:blank} durch und verlinkte sie mit den RISM-Titelaufnahmen, so dass der getrennte Fundus virtuell wieder vereinigt wurde. Zusammen umfassen die beiden Bestände über 750 Musikhandschriften und 100 Musikdrucke. +Kurz nach Abschluss der Arbeiten am Niederalteicher Bestand wurde in Spitz a. d. D. ein weiterer unbekannter Teilbestand mit über 230 Musikalien wieder aufgefunden. Die Erschließung konnte in Zusammenarbeit mit der Österreichischen Akademie der Wissenschaften Ende 2016 durchgeführt werden. Die ÖAW führte die [Digitalisierung beider Bestände](https://www.oeaw.ac.at/acdh/research/musicology/research/project-archive/musikarchiv-spitz "Opens external link in new window"){:blank} durch und verlinkte sie mit den RISM-Titelaufnahmen, so dass der getrennte Fundus virtuell wieder vereinigt wurde. Zusammen umfassen die beiden Bestände über 750 Musikhandschriften und 100 Musikdrucke. • Zuständig: RISM-Arbeitsstelle München From e0f758a1f893690320f7206f9630fcc2a6c6e3b9 Mon Sep 17 00:00:00 2001 From: rism-af <147155635+rism-af@users.noreply.github.com> Date: Mon, 21 Oct 2024 09:39:43 +0200 Subject: [PATCH 2/6] Update noerdlingen-evangelisch-lutherisches-pfarramt-st-georg-musikarchiv.de.md --- ...isches-pfarramt-st-georg-musikarchiv.de.md | 26 ++++++++----------- 1 file changed, 11 insertions(+), 15 deletions(-) diff --git a/musicmanuscripts/liste-aller-fundorte/noerdlingen-evangelisch-lutherisches-pfarramt-st-georg-musikarchiv.de.md b/musicmanuscripts/liste-aller-fundorte/noerdlingen-evangelisch-lutherisches-pfarramt-st-georg-musikarchiv.de.md index 199385b..f0799b7 100644 --- a/musicmanuscripts/liste-aller-fundorte/noerdlingen-evangelisch-lutherisches-pfarramt-st-georg-musikarchiv.de.md +++ b/musicmanuscripts/liste-aller-fundorte/noerdlingen-evangelisch-lutherisches-pfarramt-st-georg-musikarchiv.de.md @@ -8,29 +8,25 @@ permalink: '/musicmanuscripts/liste-aller-fundorte/noerdlingen-evangelisch-luthe --- -# Nördlingen (D-NLk) +# Nördlingen, Evangelisch-lutherisches Pfarramt St. Georg, Musikarchiv (D-NLk) -## Evangelisch-lutherisches Pfarramt St. Georg, Musikarchiv +Die Notenbibliothek der St. Georgskirche in Nördlingen beherbergt eine beachtliche Sammlung historischer Musikhandschriften, in der das Wirken und kompositorische Schaffen ihrer Kirchenmusiker über mehrere Jahrhunderte hinweg dokumentiert ist. Die ältesten erhaltenen Notenmanuskripte stammen aus der Zeit des Kantors Johann Caspar Simon (1701-1776) und seines Nachfolgers Jacob Heinrich Hilbrandt (1711-1776). Dessen Nachfolger ab Mai 1781, Christoph Friedrich Wilhelm Nopitsch (1758-1824), hat weniger selbst komponiert als vielmehr Kantaten seiner beiden Vorgänger wiederaufgeführt, wie etliche von seiner Hand notierte Einzelstimmen und auch vier Partiturabschriften belegen. -Die Notenbibliothek der St. Georgskirche in Nördlingen beherbergt eine beachtliche Sammlung historischer Musikhandschriften, in der das Wirken und kompositorische Schaffen ihrer Kirchenmusiker über mehrere Jahrhunderte hinweg dokumentiert ist. Die ältesten erhaltenen Notenmanuskripte stammen aus der Zeit des Kantors Johann Caspar Simon (1701-1776) und seines Nachfolgers Jacob Heinrich Hilbrandt (1711-1776). Dessen Nachfolger ab Mai 1781, Christoph Friedrich Wilhelm Nopitsch (1758-1824), hat weniger selbst komponiert als vielmehr Kantaten seiner beiden Vorgänger wiederaufgeführt, wie etliche von seiner Hand notierte Einzelstimmen und auch vier Partiturabschriften belegen. Weitere Musikhandschriften in der historischen Musiksammlung von St. Georg enthalten Werke von Friedrich Buck (1800-1881), der zwischen 1824 und 1830 in Nördlingen wirkte, Friedrich Glauning (1810-1882), zunächst Lehrer, dann von 1838 bis 1881 Stadtkantor und Organist, sowie von dessen Nachfolger Friedrich Wilhelm Lorenz Trautner (1855-1932). Glauning war offenbar befreundet mit dem Kapellmeister der evangelischen Kirchen in Augsburg Karl Ludwig Drobisch (1803-1854), von dem deshalb ebenfalls eine stattliche Anzahlt handschriftlicher Werke, darunter auch Autographe, in Nördlingen überliefert sind. Einige der Werke Drobischs tragen auf dem Titelblatt einen autographen Vermerk, dass diese ausdrücklich nur zum Gebrauch in den „protestantischen Kirchen zu Nördlingen“ bzw. durch den „Stadtcantor Glauning zu Nördlingen“ bestimmt sind. +Weitere Musikhandschriften in der historischen Musiksammlung von St. Georg enthalten Werke von Friedrich Buck (1800-1881), der zwischen 1824 und 1830 in Nördlingen wirkte, Friedrich Glauning (1810-1882), zunächst Lehrer, dann von 1838 bis 1881 Stadtkantor und Organist, sowie von dessen Nachfolger Friedrich Wilhelm Lorenz Trautner (1855-1932). Glauning war offenbar befreundet mit dem Kapellmeister der evangelischen Kirchen in Augsburg, Karl Ludwig Drobisch (1803-1854), von dem deshalb ebenfalls eine stattliche Anzahlt handschriftlicher Werke, darunter auch Autographe, in Nördlingen überliefert sind. Einige der Werke Drobischs tragen auf dem Titelblatt einen autographen Vermerk, dass diese ausdrücklich nur zum Gebrauch in den „protestantischen Kirchen zu Nördlingen“ bzw. durch den „Stadtcantor Glauning zu Nördlingen“ bestimmt sind. -Johann Caspar Simon kam 1731 nach Nördlingen, zunächst als Musikdirektor und Organist; ab 1743 war er zudem Lehrer an der städtischen Lateinschule. Im Jahr 1750 erbte er die Tuchhandlung seines Schwagers Carl Maximilian Leibbrandt in Leipzig, was ihn bewog, seine musikalische Tätigkeit in der Freien Reichsstadt gegen die lukrativere Position eines Kaufmanns in der Messestadt einzutauschen. Simon hatte in Nördlingen drei vollständige Jahrgänge Kirchenkantaten komponiert. Deren erste beiden aus den Jahren 1732 und 1734 haben sich nicht erhalten; ihr Inhalt lässt sich jedoch durch überlieferte Textdrucke und ein zeitgenössisches Verzeichnis wenigstens teilweise rekonstruieren. Der nahezu vollständig erhaltene 3. Jahrgang fällt in das Kirchenjahr 1737/38. Er zeigt, dass in Nördlingen seinerzeit Sonntag für Sonntag und darüber hinaus vielen kirchlichen Festen Kantaten musiziert wurden, an den hohen Festen sogar je eine Kantate am Vor- und am Nachmittag. Der 4. Nördlinger Kantatenjahrgang fällt in das Jahr von Simons Weggang. Die ersten Kantaten im Weihnachtsfestkreis kommen noch aus seiner Feder; anscheinend hat sein Nachfolger Hilbrandt dann die Kantatenproduktion übernommen. Jacob Heinrich Hilbrandt war von „1744 bis 1776 Stipendiatenpfleger, Quästor und von 1750 an Organist“ in Nördlingen. Er arbeitete in dieser Zeit offenbar eng mit Simon zusammen, denn etliche von dessen Kantaten liegen als Abschriften Hilbrandts und zwar sowohl der Partituren als auch von Stimmensätzen vor. Interessant und bisher nicht bekannt ist die Tatsache, dass Hilbrandt offenbar in größerem Stil Kantaten und einzelne Arien aus unterschiedlichen Kantatenjahrgängen von Georg Philipp Telemann bearbeitet hat. +Johann Caspar Simon kam 1731 nach Nördlingen, zunächst als Musikdirektor und Organist; ab 1743 war er zudem Lehrer an der städtischen Lateinschule. Im Jahr 1750 erbte er die Tuchhandlung seines Schwagers Carl Maximilian Leibbrandt in Leipzig, was ihn bewog, seine musikalische Tätigkeit in der Freien Reichsstadt gegen die lukrativere Position eines Kaufmanns in der Messestadt einzutauschen. Simon hatte in Nördlingen drei vollständige Jahrgänge Kirchenkantaten komponiert. Deren erste beiden aus den Jahren 1732 und 1734 haben sich nicht erhalten; ihr Inhalt lässt sich jedoch durch überlieferte Textdrucke und ein zeitgenössisches Verzeichnis wenigstens teilweise rekonstruieren. Der nahezu vollständig erhaltene 3. Jahrgang fällt in das Kirchenjahr 1737/38. Er zeigt, dass in Nördlingen seinerzeit jeden Sonntag und zu vielen kirchlichen Festen Kantaten musiziert wurden, an den hohen Festen sogar je eine Kantate am Vor- und am Nachmittag. Der 4. Nördlinger Kantatenjahrgang fällt in das Jahr von Simons Weggang. Die ersten Kantaten im Weihnachtsfestkreis kommen noch aus seiner Feder; anscheinend hat sein Nachfolger Hilbrandt dann die Kantatenproduktion übernommen. -Die Handschriften wurden 2013 von Helmut Lauterwasser katalogisiert. - -Literatur: Lauterwasser, Helmut: Telemann-Rezeption in Nördlingen Anno 1750 – Eine Spurensuche, in: Die Musikforschung, 2013 (66. Jg.), Heft 4, S.362-390 - -Eine Liste der verwendeten Wasserzeichen finden Sie [hier](/fileadmin/content/workgroups/munich/Wasserzeichen_D-NLk.xls "Initiates file download"). +Jacob Heinrich Hilbrandt war von „1744 bis 1776 Stipendiatenpfleger, Quästor und von 1750 an Organist“ in Nördlingen. Er arbeitete in dieser Zeit offenbar eng mit Simon zusammen, denn etliche von dessen Kantaten liegen als Abschriften Hilbrandts vor, sowohl der Partituren als auch der Stimmensätze. Interessant und bisher nicht bekannt ist die Tatsache, dass Hilbrandt offenbar in größerem Stil Kantaten und einzelne Arien aus unterschiedlichen Kantatenjahrgängen von Georg Philipp Telemann bearbeitet hat. -Bei Fragen zur Erschließung dieses Bestandes durch RISM wenden Sie sich bitte an Dr. Helmut Lauterwasser, RISM-Arbeitsstelle München (e-mail: [Helmut.Lauterwasser@bsb-muenchen.de](mailto:Helmut.Lauterwasser@bsb-muenchen.de "Opens window for sending email"); Telefon: 089/28638-2884 +Die Handschriften wurden 2013 von Helmut Lauterwasser katalogisiert. -(Helmut Lauterwasser, 24.10.2013) +• Zuständig: RISM-Arbeitsstelle München -[zurück zur Übersicht](http://www.rism.info/de/workgroups/germany-dresden-munich-working-group-deutschland/musikhandschriften/liste-aller-fundorte.html "Opens external link in new window") +  -[Nach oben](http://www.rism.info/de/workgroups/germany-dresden-munich-working-group-deutschland/liste-aller-fundorte/noerdlingen-evangelisch-lutherisches-pfarramt-st-georg-musikarchiv.html "Opens external link in new window") +Literatur: -  +Lauterwasser, Helmut: Telemann-Rezeption in Nördlingen Anno 1750 – Eine Spurensuche, in: Die Musikforschung, 2013 (66. Jg.), Heft 4, S.362-390 -  +(Helmut Lauterwasser, 24.10.2013) From b743d4b82fe3feba9a751a22016fa2fb86b48a29 Mon Sep 17 00:00:00 2001 From: rism-af <147155635+rism-af@users.noreply.github.com> Date: Mon, 21 Oct 2024 10:00:29 +0200 Subject: [PATCH 3/6] Update noerdlingen-stadtarchiv-und-stadtbibliothek.de.md --- ...ngen-stadtarchiv-und-stadtbibliothek.de.md | 21 ++++++++++--------- 1 file changed, 11 insertions(+), 10 deletions(-) diff --git a/musicmanuscripts/liste-aller-fundorte/noerdlingen-stadtarchiv-und-stadtbibliothek.de.md b/musicmanuscripts/liste-aller-fundorte/noerdlingen-stadtarchiv-und-stadtbibliothek.de.md index 2d6a994..c24a12a 100644 --- a/musicmanuscripts/liste-aller-fundorte/noerdlingen-stadtarchiv-und-stadtbibliothek.de.md +++ b/musicmanuscripts/liste-aller-fundorte/noerdlingen-stadtarchiv-und-stadtbibliothek.de.md @@ -8,23 +8,24 @@ permalink: '/musicmanuscripts/liste-aller-fundorte/noerdlingen-stadtarchiv-und-s --- -# Nördlingen (D-NL) +# Nördlingen, Stadtarchiv und Stadtbibliothek (D-NL) -## Stadtarchiv und Stadtbibliothek +Alle historischen Musikdrucke und Handschriften der Nördlinger Stadtbibliothek (und ehemaligen Volksbücherei) befinden sich heute im Stadtarchiv. Die älteste musikbezogene Handschrift stammt aus dem Jahr 1489. Sie enthält neben zwei vierstimmigen lateinischen Odenkompositionen verschiedene Texte des Heidelberger Humanisten und Juristen Adam Werner von Themar, die im Zusammenhang mit seinen Vorlesungen über Metrik stehen und sowohl Dichtungen als auch Lehrtexte beinhalten. Die übrigen Musikhandschriften bilden eine buntes Sammelsurium unterschiedlichster Stücke: Das Spektrum reicht von Kirchenkompositionen Nördlinger Kantoren über Abschriften von Werken berühmter Komponisten wie z.B. Giovanni Pierluigi da Palestrina, Wolfgang Amadeus Mozart, Ludwig van Beethoven oder Carl Maria von Weber bis zu Chorsätzen für den örtlichen Gesangverein. Auch einige Werke von in früheren Jahrhunderten hoch geschätzten, heute aber nicht mehr so bekannten Musikern gehören zu der Sammlung. + +Außer handschriftlich überlieferten Noten verwahrt das Nördlinger Stadtarchiv eine ganze Reihe älterer Musikdrucke; davon sind 26 in der RISM-Reihe A/I (Einzeldrucke vor 1800) verzeichnet. Zwei Musikdrucke des 19 Jahrhundert wurden im RISM nicht erfasst: Ein Choralbuch, 1820 in Sulzbach gedruckt, und Christian Heinrich Hohmanns „Praktische Violinschule“ (Nürnberg 1860). Von Interesse sind außerdem die zwar nicht RISM-relevanten, jedoch lokalgeschichtlich bedeutsamen „Stabenlieder“, überliefert z.B. in einem kolorierten lithographischen Druck des Jahres 1883. Das sogenannte "Stabenfest" ist ein auf das 16. Jahrhundert zurückgehender Frühlingsbrauch, bei dem festliche Umzüge der Kinder auch mit Musikkapellen begleitet werden. -Alle historischen Musikdrucke und Handschriften der Nördlinger Stadtbibliothek (und ehemaligen Volksbücherei) befinden sich heute im Stadtarchiv. Die älteste musikbezogene Handschrift stammt aus dem Jahr 1489. Sie enthält neben zwei vierstimmigen lateinischen Odenkompositionen verschiedene Texte des Heidelberger Humanisten und Juristen Adam Werner von Themar, die im Zusammenhang mit seinen Vorlesungen über Metrik stehen und sowohl Dichtungen als auch Lehrtexte beinhalten. Die übrigen Musikhandschriften bilden eine buntes Sammelsurium unterschiedlichster Stücke: Das Spektrum reicht von Kirchenkompositionen Nördlinger Kantoren über Abschriften von Werken berühmter Komponisten wie z.B. Giovanni Pierluigi da Palestrina, Wolfgang Amadé Mozart, Ludwig van Beethoven oder Carl Maria von Weber bis zu Chorsätzen für den örtlichen Gesangverein. Auch einige Werke von in früheren Jahrhunderten hoch geschätzten, heute aber nicht mehr so bekannten Musikern gehören zu der Sammlung. -Außer handschriftlich überlieferten Noten verwahrt das Nördlinger Stadtarchiv eine ganze Reihe älterer Musikdrucke; 26 von ihnen sind verzeichnet in der RISM-Reihe A/I (Einzeldrucke vor 1800). Zwei Musikdrucke des 19 Jahrhunderts sind zwar im RISM nicht erfasst, seien der Vollständigkeit halber hier aber ebenfalls erwähnt: Ein Choralbuch, 1820 in Sulzbach gedruckt, und Christian Heinrich Hohmanns „Praktische Violinschule“ (Nürnberg 1860). Von Interesse sind außerdem die zwar nicht RISM-relevanten, jedoch lokalgeschichtlich bedeutsamen „Stabenlieder“, überliefert z.B. in einem kolorierten lithographischen Druck des Jahres 1883: „Das Stabenfest in Nördlingen ist ein seit dem 16. Jahrhundert gepflegter Brauch der Stadt, welcher alljährlich im Monat Mai begangen wird. Den Höhepunkt des Frühlingsfestes stellt der Stabenumzug am schulfreien Stabenmontag durch die reich geschmückte historische Altstadt dar. Hierbei marschieren die festlich gekleideten Kinder in Begleitung von mehreren Musikkapellen mit Blumenkränzen, Fahnen und bunt verzierten Stäben zur Kaiserwiese, außerhalb der Stadttore“ (zitiert nach [http://www.brauchwiki.de](http://www.brauchwiki.de/index.php?title=Das_Stabenfest_in_N%C3%B6rdlingen "Opens external link in new window")). Eine weitere Quellengruppe bilden die insgesamt 10 Libretti, überwiegend zu Gelegenheitskompositionen der Nördlinger Stadtkantoren Johann Caspar Simon, Jacob Heinrich Hilbrandt und Christoph Friedrich Wilhelm Nopitsch, zu denen sich nur die Texte erhalten haben. -Die Handschriften wurden 2013 von Helmut Lauterwasser katalogisiert. Recherchen zu dem Bestand können Sie [hier](http://opac.rism.info/index.php?id=6&no_cache=1&tx_bsbsearch_pi1%5Bsmode%5D=advanced&tx_bsbsearch_pi1%5Bfield%5D%5B0%5D=ssiglum&tx_bsbsearch_pi1%5Bfield%5D%5B1%5D=sauthor&tx_bsbsearch_pi1%5Bfield%5D%5B2%5D=stitle&tx_bsbsearch_pi1%5Bquery%5D%5B0%5D=D-NL&tx_bsbsearch_pi1%5Bsubmit_button%5D=Suche "Opens external link in new window") vornehmen. +Die Handschriften wurden 2013 von Helmut Lauterwasser katalogisiert. -Bei Fragen zur Erschließung dieses Bestandes durch RISM wenden Sie sich bitte an Dr. Helmut Lauterwasser, RISM-Arbeitsstelle München (e-mail: [Helmut.Lauterwasser@bsb-muenchen.de](mailto:Helmut.Lauterwasser@bsb-muenchen.de "Opens window for sending email"); Telefon: 089/28638-2884) +• Zuständig: RISM-Arbeitsstelle München -Bei allen anderen Fragen (Benutzung, Bestellung von Reproduktionen usw.) wenden Sie sich bitte direkt an das [Stadtarchiv Nördlingen](http://www.stadt.noerdlingen.de/ISY/index.php?get=389&sg=101 "Opens external link in new window"), Marktplatz 1, 86720 Nördlingen (e-mail: [stadtarchiv@noerdlingen.de](mailto:stadtarchiv@noerdlingen.de "Opens window for sending email"); Telefon: 09081/84-610; Fax: 09081/84-615) +• Website: [Stadtarchiv Nördlingen](https://www.noerdlingen.de/stadtarchiv "Opens external link in new window"){:blank} -Literatur: Armin Brinzing: Neue Quellen zur Geschichte der humanistischen Odenkomposition in Deutschland (Kleinüberlieferung mehrstimmiger Musik vor 1550 in deutschem Sprachgebiet 8), Göttingen 2001, S.10-38 +  -(Helmut Lauterwasser, 24.10.2013) +Literatur: -[zurück zur Übersicht](/de/workgroups/germany-dresden-munich-working-group-deutschland/musikhandschriften/liste-aller-fundorte.html "Opens external link in new window") +Armin Brinzing: Neue Quellen zur Geschichte der humanistischen Odenkomposition in Deutschland (Kleinüberlieferung mehrstimmiger Musik vor 1550 in deutschem Sprachgebiet 8), Göttingen 2001, S.10-38 +(Helmut Lauterwasser, 24.10.2013) From d80b07bceb9d7c99a9fb121b6b34cb3a92cb5a02 Mon Sep 17 00:00:00 2001 From: rism-af <147155635+rism-af@users.noreply.github.com> Date: Mon, 21 Oct 2024 10:24:39 +0200 Subject: [PATCH 4/6] Update nuernberg-germanisches-nationalmuseum-d-ngm.de.md --- ...rg-germanisches-nationalmuseum-d-ngm.de.md | 25 +++++++++---------- 1 file changed, 12 insertions(+), 13 deletions(-) diff --git a/musicmanuscripts/liste-aller-fundorte/nuernberg-germanisches-nationalmuseum-d-ngm.de.md b/musicmanuscripts/liste-aller-fundorte/nuernberg-germanisches-nationalmuseum-d-ngm.de.md index 84740f0..7d887f4 100644 --- a/musicmanuscripts/liste-aller-fundorte/nuernberg-germanisches-nationalmuseum-d-ngm.de.md +++ b/musicmanuscripts/liste-aller-fundorte/nuernberg-germanisches-nationalmuseum-d-ngm.de.md @@ -11,29 +11,28 @@ permalink: '/musicmanuscripts/liste-aller-fundorte/nuernberg-germanisches-nation # Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum, Bibliothek (D-Ngm) -Das Germanische Nationalmuseum (GNM) besitzt neben einer stattlichen Anzahl historischer Musikdrucke, die im RISM nachgewiesen sind, eine Sammlung von Musikhandschriften, die durch ihre große inhaltliche Bandbreite charakterisiert wird. Vom spätmittelalterlichen Graduale und den Chorbüchern von Friedrich Lindner aus Sankt Egidien bis zu Autographen von Richard Wagner und Franz Liszt und Männerchor-Sammlungen des 19. Jahrhunderts reicht das Spektrum. - -Im Bestandskatalog der Musikhandschriften des GNM von Clytus Gottwald aus dem Jahr 1988 (s. Literaturangabe) wird der Bestand mit einigen Ausnahmen in gedruckter Form aufgeführt. Nach heutigem Stand der Erschließung von Musikhandschriften hat der Katalog jedoch einige Defizite. So werden nur in Ausnahmefällen Incipits abgedruckt, es sind nicht sämtliche Musikstücke einzeln aufgeführt und die Sucheinstiege sind beschränkt. - -Drei Sammlungsschwerpunkte lassen sich identifizieren, in die sich die bedeutendsten Musikalien zusammenfassen lassen. +Das Germanische Nationalmuseum (GNM) besitzt neben einer stattlichen Anzahl historischer Musikdrucke, die im RISM nachgewiesen sind, eine Sammlung von Musikhandschriften, die durch ihre große inhaltliche Bandbreite charakterisiert wird. Das Spektrum reicht vom spätmittelalterlichen Graduale und den Chorbüchern von Friedrich Lindner aus Sankt Egidien bis zu Autographen von Richard Wagner und Franz Liszt und Männerchor-Sammlungen des 19. Jahrhunderts. 1988 erstellte Clytus Gottwald einen gedruckten Bestandskatalog der Musikhandschriften, der jedoch nur in Ausnahmefällen Incipits beinhaltet und nicht sämtliche Musikstücke einzeln aufführt. Der Schwerpunkt kirchenmusikalischer Handschriften in der Sammlung des GNM liegt auf Werken aus Renaissance und Barock. Eine Ausnahme bildet das großformatige oberrheinische Graduale, um 1300 datiert, das vor allem aufgrund seiner Illuminationen herausragt. -Von besonderer Bedeutung sind die sechs Chorbücher aus St. Egidien von dem Nürnberger Kantor und Verleger Friedrich Lindner (um 1542-1597). Von seinen berühmten Chorbüchern haben sich insgesamt 22 erhalten. Die sechs Bände im Bestand des GNM wurden wissenschaftlich noch nicht erschlossen. Dabei handelt es sich um wichtige Zeugnisse für die Verbreitung des italienischen katholischen Kirchenmusikrepertoires im reformatorisch geprägten mitteldeutschen Raum. Zwei Bände aus der Staatlichen Bibliothek Ansbach sind bereits digitalisiert; die 11 im Landeskirchlichen Archiv in Nürnberg befindlichen Bände sind in Arbeit. Eine Digitalisierung der Chorbücher des GNM würde uns dem Ziel der Digitalisierung des gesamten Lindnerschen Werks einen großen Schritt näher bringen. +Von besonderer Bedeutung sind die sechs Chorbücher aus St. Egidien von dem Nürnberger Kantor und Verleger Friedrich Lindner (um 1542-1597). Von seinen berühmten Chorbüchern haben sich insgesamt 22 erhalten. Die sechs Bände im Bestand des GNM wurden wissenschaftlich noch nicht erschlossen. Dabei handelt es sich um wichtige Zeugnisse für die Verbreitung des italienischen katholischen Kirchenmusikrepertoires im reformatorisch geprägten mitteldeutschen Raum. Zwei Bände aus der Staatlichen Bibliothek Ansbach sind bereits digitalisiert; die 11 im Landeskirchlichen Archiv in Nürnberg befindlichen Bände sind in Arbeit. Außerdem sind einige Bücher mit Motetten, Messen und Magnifikat aus dem 16. und 17. Jahrhundert in der Sammlung enthalten. -Ergänzend zu diesem Bestand befinden sich einige Bücher mit Motetten, Messen und Magnifikat aus dem 16. und 17. Jahrhundert in der Sammlung des GNM. +Einen zweiten Schwerpunkt der Musikalien im GNM bilden Zeugnisse weltlicher Musik. Die Bestandsgruppe der handschriftlichen Tabulaturbücher bietet Quellenmaterial für das Spiel von Laute, Orgel, Cembalo, Klavier und sogar Viola im 17. und 18. Jahrhundert und gehört neben den Chorbüchern zu den ungehobenen Schätzen der Bibliothek. Besonders hervorzuheben sind sieben Bände mit Tabulaturen aus dem Archiv der Grafen von Wolkenstein-Rodenegg (Hs 33748 II-VIII), darunter Autographe des italienischen Lautenisten und Komponisten Lorenzo Allegri (1567-1648). -Einen zweiten Schwerpunkt der Musikalien im GNM bilden Zeugnisse weltlicher Musik. +Darüber hinaus sind mehrere Sammlungen von Liedern und Arien des 18. und 19. Jahrhunderts im Bestand der Musikhandschriften enthalten. Dazu gehört das Brautlied des Komponisten Leonhard Lechner aus seiner Nürnberger Zeit anlässlich der Hochzeit des Rechtsanwalts Christoph Andreas Gugel mit Maria Muffel 1583, vor allem aber die Männerchor-Sammlungen des 19. Jahrhunderts, die als Quellen zum Wandel des Musikrepertoires im Verlauf des 19. Jahrhunderts unter anderem einen wachsenden Patriotismus und Nationalismus im Bereich des Musikbrauchtums dokumentieren. -Die Bestandsgruppe der handschriftlichen Tabulaturbücher des GNM bietet Quellenmaterial für das Spiel von Laute, Orgel, Cembalo, Klavier und sogar Viola im 17. und 18. Jahrhundert und gehört neben den Chorbüchern zu den ungehobenen Schätzen der Bibliothek. Besonders hervorzuheben sind sieben Bände mit Tabulaturen, darunter Autographen des italienischen Lautenisten und Komponisten Lorenzo Allegri (1567-1648), aus dem Archiv der Grafen von Wolkenstein-Rodenegg (Hs 33748 II-VIII) +Eine dritte Sektion bilden Autographe. Richard Wagners Meistersinger-Partitur gehört ebenso zu diesem Bestand wie Albert Lortzings Hans Sachs-Partitur und sieben Autographe von Franz Liszt, ferner zwei Partituren von Louis Spohr, ein Liederzyklus von Peter Cornelius und eine Sonate von Johann Sebastian Bach. -Ergänzend zu diesem Spektrum der Instrumentalmusik gibt es eine Reihe von Sammlungen von Liedern und Arien des 18. und 19. Jahrhunderts im Bestand der Musikhandschriften. Dazu gehört das Brautlied des Komponisten Leonhard Lechner aus seiner Nürnberger Zeit anlässlich der Hochzeit des Rechtsanwalts Christoph Andreas Gugel mit Maria Muffel 1583, vor allem aber die Männerchor-Sammlungen des 19. Jahrhunderts, die als Quellen zum Wandel des Musikrepertoires im Verlauf des 19. Jahrhunderts größere Beachtung verdienen würden, lässt sich an ihnen doch beispielhaft der wachsende Patriotismus und Nationalismus im Bereich des Musikbrauchtums dokumentieren. +Hinzu kommen zwei Komponistennachlässe, die bisher nur kursorisch katalogisiert bzw. gänzlich unerschlossen sind. Dabei handelt es sich um die Nachlässe von Karl Rorich (1869-1941), der als Musikdirektor in Weimar und Nürnberg tätig war und August Scharrer (1866-1936), Kapellmeister in Karlsruhe und Regensburg und Dirigent u.a. der Berliner Philharmoniker. Seine Oper „Die Erlösung“ (1895 in Straßburg gedruckt) und die Symphonie „Per Aspera ad Astra“ (ca. 1909-1913 in Leipzig gedruckt) erlebten seinerzeit vielbeachtete Aufführungen. Scharrer war u.a. mit Brahms, Bruckner, von Bülow und Richard Strauß bekannt. Sein Schaffen wird in dem Nürnberger Nachlass fast vollständig dokumentiert. -Eine dritte Sektion bilden die Autographen von Komponisten in der Sammlung des GNM. Richard Wagners Meistersinger-Partitur gehört ebenso zu diesem Bestand wie Albert Lortzings Hans Sachs-Partitur und sieben Autographen von Franz Liszt, ferner zwei Partituren von Louis Spohr, ein Liederzyklus von Peter Cornelius und eine Sonate von Johann Sebastian Bach. +• Zuständig: RISM-Arbeitsstelle München -Hinzu kommen zwei Komponistennachlässe, die bisher nur kursorisch katalogisiert bzw. gänzlich unerschlossen sind. Dabei handelt es sich um die Nachlässe von Karl Rorich (1869-1941), der als Musikdirektor in Weimar und Nürnberg tätig war und August Scharrer (1866-1936), Kapellmeister in Karlsruhe und Regensburg und Dirigent u.a. der Berliner Philharmoniker. Seine Oper „Die Erlösung“ (1895 in Straßburg gedruckt) und die Symphonie „Per Aspera ad Astra“ (ca. 1909-1913 in Leipzig gedruckt) erlebten seinerzeit vielbeachtete Aufführungen. Scharrer war u.a. mit Brahms, Bruckner, von Bülow und Richard Strauß bekannt. Sein Schaffen wird in dem Nürnberger Nachlass fast vollständig dokumentiert. +• Website: [Germanisches Nationalmuseum Nürnberg](https://www.gnm.de/museum/abteilungen-anlaufstellen/bibliothek "Opens external link in new window"){:blank} + +  -Christiane Lauterbach, Nürnberg, März 2019 +Literatur: Clytus Gottwald: _Die Musikhandschriften_, Wiesbaden 1988 (Die Handschriften des Germanischen Nationalmuseums Nürnberg, Bd. 4) +(Christiane Lauterbach, Nürnberg, März 2019) From 086d233b8dad1d8b8fba6b87ec47f5e9d3b2a6cc Mon Sep 17 00:00:00 2001 From: rism-af <147155635+rism-af@users.noreply.github.com> Date: Mon, 21 Oct 2024 10:32:29 +0200 Subject: [PATCH 5/6] Update nuernberg-stadtbibliothek-d-nst.de.md --- .../nuernberg-stadtbibliothek-d-nst.de.md | 16 ++++++++-------- 1 file changed, 8 insertions(+), 8 deletions(-) diff --git a/musicmanuscripts/liste-aller-fundorte/nuernberg-stadtbibliothek-d-nst.de.md b/musicmanuscripts/liste-aller-fundorte/nuernberg-stadtbibliothek-d-nst.de.md index 95085db..4206338 100644 --- a/musicmanuscripts/liste-aller-fundorte/nuernberg-stadtbibliothek-d-nst.de.md +++ b/musicmanuscripts/liste-aller-fundorte/nuernberg-stadtbibliothek-d-nst.de.md @@ -10,19 +10,19 @@ permalink: '/musicmanuscripts/liste-aller-fundorte/nuernberg-stadtbibliothek-d-n # Nürnberg, Stadtbibliothek (D-Nst) +Zu den Musikalienbeständen der Stadtbibliothek Nürnberg gibt es eine Reihe von Einzelstudien (siehe Literatur). Eine Besonderheit ist die auf das Jahr 1363 datierte Handschrift mit der Signatur Will. III. 796c als Beispiel für drei frühe mehrstimmige Kompositionen; diese Handschrift, sowie einige Fragmente der Nürnberger Stadtbibliothek stehen als Volldigitalisate im [_Digital Image Archive of Medieval Music_](https://www.diamm.ac.uk/) (DIAMM) zur Verfügung. - ![](/fileadmin/_processed_/csm_D-Nst_Stammbuecher_Hassler_1617633b5b.jpg) - -Zu den Musikalienbeständen der Stadtbibliothek Nürnberg gibt es eine Reihe von Einzelstudien, auf die an dieser Stelle verwiesen werden kann (s. Literatur). Eine Besonderheit ist die auf das Jahr 1363 datierte Handschrift mit der Signatur Will. III. 796c als Beispiel für drei frühe mehrstimmige Kompositionen (s. Abbildung); diese Handschrift, sowie einige Fragmente der Nürnberger Stadtbibliothek stehen als Volldigitalisate im [_Digital Image Archive of Medieval Music_](https://www.diamm.ac.uk/) (DIAMM) zur Verfügung. -Interessant, auch unter musikhistorischem Gesichtspunkt, ist die Sammlung von Stammbüchern, u.a. mit autographen Einträgen von Johann Crüger, Melchior Franck, Hans Leo Hassler (s. Abbildung), Valentin Haußmann, Johann Andreas Herbst, Johann Jeep, Johann Erasmus Kindermann und Christoph Thomas Walliser. +Auch unter musikhistorischem Gesichtspunkt interessant ist die Sammlung von Stammbüchern, u.a. mit autographen Einträgen von Johann Crüger, Melchior Franck, Hans Leo Hassler (s. Abbildung), Valentin Haußmann, Johann Andreas Herbst, Johann Jeep, Johann Erasmus Kindermann und Christoph Thomas Walliser. Der Bestand wurde in den Jahren 2017/2018 für das RISM katalogisiert. -Bei Fragen zur Erschließung dieses Bestandes durch RISM wenden Sie sich bitte an Dr. Helmut Lauterwasser, RISM-Arbeitsstelle München (E-Mail: [Helmut.Lauterwasser[at]bsb-muenchen.de](mailto:helmut.lauterwasser@bsb-muenchen.de "Opens window for sending email"); Telefon: 089/28638-2884). +• Zuständig: RISM-Arbeitsstelle München + +• Website: [Stadtbibliothek Nürnberg](https://www.nuernberg.de/internet/stadtbibliothek "Opens external link in new window"){:blank} -Bei allen anderen Fragen (Benutzung, Bestellung von Reproduktionen usw.) wenden Sie sich bitte direkt an die [Stadtbibliothek Nürnberg](https://www.nuernberg.de/internet/stadtbibliothek "Opens external link in new window"). +  -Helmut Lauterwasser, Mai 2018 +Literatur: Wallner, Bertha Antonia: Musikalien-Katalog der Stadtbibliothek Nürnberg, 1951, maschinenschriftlich im Lesesaal der Stadtbibliothek Nürnberg @@ -32,5 +32,5 @@ Sauer, Christine: Dokumente zur Musikgeschichte in der Stadt Nürnberg, in:Syré Schnabel, Werner Wilhelm: Die Stammbücher und Stammbuchfragmente der Stadtbibliothek Nürnberg (Die Handschriften der Stadtbibliothek Nürnberg, Sonderband), Wiesbaden 1995 -[zurück zur Übersicht](http://www.rism.info/de/workgroups/germany-dresden-munich-working-group-deutschland/musikhandschriften/liste-aller-fundorte.html "Opens external link in new window") +(Helmut Lauterwasser, Mai 2018) From c6a1c97c2aac8784a48bafc823b19c2d989ba397 Mon Sep 17 00:00:00 2001 From: rism-af <147155635+rism-af@users.noreply.github.com> Date: Mon, 21 Oct 2024 10:42:09 +0200 Subject: [PATCH 6/6] Update nuertingen.de.md --- .../liste-aller-fundorte/nuertingen.de.md | 17 +++++++++-------- 1 file changed, 9 insertions(+), 8 deletions(-) diff --git a/musicmanuscripts/liste-aller-fundorte/nuertingen.de.md b/musicmanuscripts/liste-aller-fundorte/nuertingen.de.md index 6160c03..f89191c 100644 --- a/musicmanuscripts/liste-aller-fundorte/nuertingen.de.md +++ b/musicmanuscripts/liste-aller-fundorte/nuertingen.de.md @@ -10,19 +10,20 @@ permalink: '/musicmanuscripts/liste-aller-fundorte/nuertingen.html' # Nürtingen, Turmbibliothek der Stadtkirche St. Laurentius (D-NUEtb) +Die Turmbibliothek der Stadtkirche St. Laurentius in Nürtingen wurde in der Musikgeschichtsforschung bisher kaum beachtet, weil ihre Existenz lange Zeit über den engeren lokalen Horizont hinaus kaum bekannt war. Auch bei der Erfassung der Musikdrucke durch das RISM wurde der Bestand deshalb nicht berücksichtigt. So gibt es im Zuge der Katalogisierung der Musikhandschriften durch die Münchner Arbeitsstelle der deutschen RISM-Arbeitsgruppe allein für die Reihe A/I (Einzeldrucke vor 1800) insgesamt 47 Nachträge bisher nicht verzeichneter Exemplare sowie einen im RISM bisher gänzlich unbekannten Tübinger Sammeldruck aus dem Jahr 1658. Dazu kommen ca. 400 Handschriften-Titel, darunter ein vollständig erhaltener Jahrgang von Kantaten Georg Bendas (1722–1795) sowie einige Unikate, wie z.B. das Oratorium "Athalia und Joas" von Johann Georg Wernhammer (ca. 1742–1807), eine Passions-Kantate von Johann Friedrich Weberling (ca. 1759–1797) und drei sonst nicht nachgewiesene Kantaten von Johann Rudolf Zumsteeg (1760–1802). - ![](/fileadmin/_processed_/csm_D-NUEtb_261a_Etikettt_84784700c0.jpg) - -Die Turmbibliothek der Stadtkirche St. Laurentius (D-NUEtb) in Nürtingen wurde in der Musikgeschichtsforschung bisher kaum beachtet, weil ihre Existenz lange Zeit über den engeren lokalen Horizont hinaus kaum bekannt war. Auch bei der Erfassung der Musikdrucke durch das RISM wurde der Bestand deshalb nicht berücksichtigt. So gibt es im Zuge der Katalogisierung der Musikhandschriften durch die Münchner Arbeitsstelle der deutschen RISM-Arbeitsgruppe allein für die Reihe A/I (Einzeldrucke vor 1800) insgesamt 47 Nachträge bisher nicht verzeichneter Exemplare sowie einen im RISM bisher gänzlich unbekannten Tübinger Sammeldruck aus dem Jahr 1658. Dazu kommen ca. 400 Handschriften-Titel, die mittlerweile im RISM-OPAC (opac.rism.info) nachgewiesen sind, darunter ein vollständig erhaltener Jahrgang von Kantaten Georg Bendas (1722–1795) sowie einige Unikate, wie z.B. das Oratorium Athalia und Joas von Johann Georg Wernhammer (ca. 1742–1807),  eine Passions-Kantate von Johann Friedrich Weberling (ca. 1759–1797) und drei sonst nicht nachgewiesene Kantaten von Johann Rudolf Zumsteeg (1760–1802). Die Turmbibliothek beherbergt vor allem Drucke und Handschriften aus den Bereichen Theologie und Liturgik sowie einige Gesangbücher. Die Musikalien befinden sich heute größtenteils als Depositum im Landeskirchlichen Archiv der württembergischen Landeskirche in Stuttgart (D-Sla), vor allem die älteren Musikdrucke sind jedoch weiterhin, zusammen mit den nichtmusikalischen Bänden im Turm der Nürtinger Stadtkirche untergebracht. -Über die Entdeckung des bisher verschollen geglaubten Oratoriums "Abraham und Isaac" (s. Abbildung) von Bachs direktem Nachfolger im Leipziger Thomaskantorat Gottlob Harrer (1703-1755) unter den Nürtinger Musikhandschriften unterrichtet ein Aufsatz im Bach-Jahrbuch 2018 (in Vorbereitung). +Die Turmbibliothek beherbergt vor allem Drucke und Handschriften aus den Bereichen Theologie und Liturgik sowie einige Gesangbücher. Die Musikalien befinden sich heute größtenteils als Depositum im Landeskirchlichen Archiv der württembergischen Landeskirche in Stuttgart (D-Sla), vor allem die älteren Musikdrucke sind jedoch weiterhin, zusammen mit den nichtmusikalischen Bänden im Turm der Nürtinger Stadtkirche untergebracht. Die Handschriften wurden 2017/2018 für das RISM katalogisiert. -Bei Fragen zur Erschließung dieses Bestandes durch RISM wenden Sie sich bitte an Dr. Helmut Lauterwasser, RISM-Arbeitsstelle München (E-Mail: [Helmut.Lauterwasser[at]bsb-muenchen.de](mailto:helmut.lauterwasser@bsb-muenchen.de "Opens window for sending email"); Telefon: 089/28638-2884). +• Zuständig: RISM-Arbeitsstelle München + +• Website: [Landeskirchliches Archiv Stuttgart](https://www.archiv.elk-wue.de/ "Opens external link in new window"){:blank} -Bei allen anderen Fragen (Benutzung, Bestellung von Reproduktionen usw.) wenden Sie sich bitte direkt an das [Landeskirchliche Archiv Stuttgart](http://www.archiv.elk-wue.de/): e-mail: [archiv[at]elk-wue](mailto:archiv@elk-wue "Opens window for sending email").de, Telefon: 0711/2149-373 oder an den Kustos der Turmbibliothek, Herrn Albrecht Braun (Email: [turmbibliothek[at]evkint.de](mailto:turmbibliothek@evkint.de "Opens window for sending email")) +  -Helmut Lauterwasser, Mai 2018 +Literatur: -[zurück zur Übersicht](http://www.rism.info/de/workgroups/germany-dresden-munich-working-group-deutschland/musikhandschriften/liste-aller-fundorte.html "Opens external link in new window") +Helmut Lauterwasser: Ein verschollen geglaubtes Oratorium von Gottlob Harrer in Nürtingen, in: Bach-Jahrbuch, hrsg. von Peter Wollny, 104. Jg., 2018, S. 185-206 +(Helmut Lauterwasser, Mai 2018)